Unsere Gesellschaft ist geprägt von Veränderungen und dem Aufbruch traditioneller Familienstrukturen. Die Alterspyramide steht auf dem Kopf. Rentenformeln bieten immer weniger Tragfähigkeit für eine solide Altersversorgung.

Unsere derzeitigen Wohnformen orientieren sich überwiegend am Modell der Kleinfamilie und der institutionalisierten Pflege im Alter und bei Krankheit. Die Folgen sind zunehmende Zersiedelung bei gleichzeitiger menschlicher Isolation, eine bedrohliche Kostenentwicklung und Personalengpässe bis hin zum Pflegenotstand. Die Altenpflege hat Tradition und Erfolg, aber sie führt häufig zu einer räumlichen und sozialen Ghettoisierung. Kontakte zwischen den Generationen sind oft auf Familien beschränkt und nehmen ab.

Neben diesen beschriebenen Modellen gibt es aber bereits heute eine große Vielfalt an Lebenssituationen, die sich allmählich auch in der Nachfrage nach entsprechend flexiblen Wohnformen widerspiegelt. Innerhalb von Baugruppen können die sich wandelnden Bedürfnisse gerade durch den generationenübergreifenden Ansatz berücksichtigt werden: die baulichen wie auch die sozialen Strukturen vermindern die Gefahr der Überbelastung bei jungen Familien und des Sich-Abgeschoben-Fühlens bei Älteren.

Neue Wohn- und Lebensformen brauchen neue Ideen und Innovationen. Ich unterstütze Sie mit meinem Büro in Überlingen am Bodensee gerne dabei.

Wie entstehen generationenübergreifende Bauprojekte?

Generationenübergreifende Wohnformen können aus Eigentumswohnungen, Mietwohnung und Gewerbeeinheiten bestehen. Da sie individuell auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten sein sollen, werden sie vorteilhaft im Rahmen einer Baugemeinschaft entwickelt und erstellt. Grundlage ist die Vergabe einer Grundstücksoption an eine Kerngruppe von Bauwilligen, die von einem Architekten sowie einem Moderator begleitet werden. Im Team wird eine Grobplanung entwickelt auf deren Grundlage jede Partei ihre individuellen Anforderungen einbringen kann. Idealerweise entsteht dabei eine bauliche Struktur die sowohl das übergreifende Ganze wie auch die Eigenarten der einzelnen Nutzer repräsentiert.

Während der Optionsphase von 6 – 9 Monaten sucht die Baugemeinschaft weitere Mitbauende, die über einen Finanzierungsnachweis verfügen und trifft eine Entscheidung zur künftigen Rechtsform. Gleichzeitig wird gemeinsam mit dem Architekten eine individuelle Grundrissplanung erstellt. In der Planung entstehen flexible Wohnungen in verschiedenen Größen, die auf Wunsch ganz oder in Teilen miteinander kombiniert werden können. Dadurch ist das Eingehen auf den oben beschriebenen Bedürfniswandel im Laufe der Zeit leichter möglich als ei standardisierten Mehr oder gar Einfamilienhausprojekten. Ob alters- oder familiengerecht, alle Wohnungen werden barrierefrei geplant und durch Gemeinschaftsanlagen ergänzt. Dem Mehraufwand für die Gemeinschaftseinrichtungen steht wirtschaftlich der Vorteil gegenüber, dass Flächen optimal genutzt werden können und beispielsweise Gästezimmer oder Waschküchen nicht in jeder Wohneinheit vorgehalten werden müssen. Nicht nur in Bezug auf Raum sondern auch hinsichtlich Energie und Wasser bieten sich ressourcensachonende Bauweisen bei Gruppenprojekten geradezu an.

Nach Ablauf der Option gelangt die Baugemeinschaft in die Bauphase, die durch die Gründung einer GBR oder eine Genossenschaft gekennzeichnet ist. Verbindlichkeit entsteht durch die Zahlung der ersten Rate, die der Finanzierung des Grundstückkaufs dient. Dann entsteht das generationenübergreifende Bauprojekt Zug um Zug. Den Abschluss der zweiten Phase bilden der Einzug sowie die Gründung einer Eigentümergemeinschaft sowie einer Hausgemeinschaft.

Nachhaltigkeit und Ökologie

Der klassische Traum vom Eigenheim im Grünen ist nicht der einzige Weg zum Glück in den eigenen 4 Wänden! Aspekte wie Zersiedelung, längere Wege, höherer Rohstoff- und Energieverbrauch, höhere Investitions- und Betriebskosten lenken in bestimmten Situationen den Blick auf Alternativen. Das gemeinschaftliche Bauen ermöglicht Einspareffekte an Ressourcen, Flächen und Kosten, bei gleichzeitigem Mehrwert für jeden Einzelnen. Diese Möglichkeiten sind am besten schon in der Projetkentwicklung und in den frühen Phasen der Planung von Ihrem Architekten zu berücksichtigen. Die Entwicklung flexibler Grundrisse, die sich an unterschiedlichen Bedarf und im Laufe von Jahren sich ändernde Anforderungen anpassen können, sind ein wichtiges Element der Nachhaltigkeit in der Planung. Sehr gute Erfahrungen liegen bei Passivhäusern in Verbindung mit Atrien, die einer gemeinschaftlichen Nutzung offenstehen, vor. Kommen Sie auf mich zu. Ich berate Sie gerne und unverbindlich.

Kooperationspartner

Gabriele Wagner
Baugemeinschaften und generationenübergreifende Wohnprojekte
Beratung und Moderation
Herrenberg